Akute myeloische Leukämie: Prognose verschlechtert sich durch bleibende Mutationen

Laut einer aktuellen Studie hängt die Lebenserwartung bei AML von der Anzahl der Mutationen nach der Chemotherapie ab

Grafik Leukämie Zellen in pink auf schwarzem Hintergrund

Menschen mit akuter myeloischer Leukämie, kurz AML, können durch eine Chemotherapie den Blutkrebs oft gut in seine Schranken weisen. Bei rund 20 Prozent der Patienten ist sogar eine komplette Heilung möglich. Eine aktuelle Studie hat dabei herausgefunden, dass die schlussendliche Prognose davon abhängt, wie viele Mutationen durch die Chemotherapie besiegt werden.

Bisher ging man davon aus, dass die Prognose davon abhängt, wie viele Mutationen bereits vorab im Knochenmark waren. Die Praxis zeigt aber, dass die Anzahl der "überlebenden" Mutationen nach der Therapie viel wichtiger ist.

Bessere Rückschlüsse auf Erfolg oder Misserfolg durch Entnahme von zwei Proben möglich

Für die Studie hatte man mit 71 AML-Patienten gearbeitet. Ihnen wurden Blutproben entnommen und so von jedem das Genom analysiert. Danach erfolgte die Chemotherapie und die Forscher dokumentierten den weiteren Krankheitsverlauf.

Es zeigte sich, dass man nur anhand der Mutationen vor Therapiebeginn keine Rückschlüsse auf Erfolg oder Misserfolg ziehen konnte. Anders wurde dies, als man bei 51 Patienten zwei Proben nahm; vor und nach der Chemotherapie. Hier war Genesung umso wahrscheinlicher, je geringer die Mutationen nach der Behandlung waren.

Mutationsanteil von unter fünf Prozent ist ideal

Ideal war es, wenn der Mutationsanteil unter fünf Prozent gesunken war. Der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen Patienten mit vielen und wenigen Mutationen nach der Behandlung war sehr deutlich. Betroffene mit weniger als fünf Prozent an Mutationen lebten im Schnitt noch 42,2 Monate. Bei allen mit vielen Mutationen waren es nur noch 10,5 Monate.

Die Forscher geben zu bedenken, dass man diese Analyse künftig bei allen Patienten mit akuter myeloischer Leukämie durchführen könnte. Dadurch ließe sich eine bessere Prognose erstellen und die Patienten würden gezielt auf ihre Situation hin behandelt und betreut werden.

 

Quelle: http://www.paradisi.de